Praxis Chr. Werner

Facharzt für Gynäkologie,
Psychotherapie.
Kosmetische Medizin

 

HPV (Humane Papillomviren)-Impfungdavinci

 

 

 

 

 

 

HPV-Impfung bei Jugendlichen

 

Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern.

Bleibt eine HPV-Infektion bestehen, kann sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln, vor allem am Gebärmutterhals, aber auch an After oder Penis und in Mund und Rachen.

Die Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für diese Krebserkrankungen. Für den bestmöglichen Schutz sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt bereits ein Impfschutz bestehen.

 

 

Impfempfehlung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV nicht nur für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren, sondern seit Juni 2018 auch für alle Jungen in diesem Alter.

Jugendliche, die bis zum Alter von 15 Jahren noch nicht gegen HPV geimpft worden sind, sollten die Impfung möglichst bald und noch vor dem 18. Geburtstag nachholen.

 

HPV: Ansteckung und Krankheitsverlauf

 

 

Übertragung von HPV

Eine Ansteckung mit HPV erfolgt hauptsächlich durch sexuelle Kontakte. Die Erreger gelangen über kleinste Verletzungen der Haut oder über Schleimhäute in den Körper. In seltenen Fällen können Papillomviren durch eine Schmierinfektionen durch Gegenstände übertragen werden. Außerdem ist eine Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich.

 

Krankheitsverlauf

Es sind mehr als 200 verschiedene HPV-Typen bekannt. Fast alle Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit HPV an. Am häufigsten tritt eine Infektion bei jungen Menschen bis zum Alter von 25 Jahren auf.

Die meisten HPV-Infektionen verlaufen ohne Krankheitszeichen und daher unbemerkt.

Die Infektion heilt bei etwa 90 Prozent nach einiger Zeit von selbst und ohne Folgen wieder aus. Doch nicht immer gelingt es dem Körper, die Viren abzuwehren. Bleibt die Infektion bestehen, können manche HPV-Typen Feigwarzen (Genitalwarzen, Kondylome) hervorrufen. Andere HPV-Typen können Veränderungen an Zellen verursachen, aus denen sich Krebs entwickeln kann.

Feigwarzen sind spitze, wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter große Warzen, die meist im Genitalbereich (Schamlippen, Damm, Penis, Leisten), am und im After, bei Frauen auch in der Scheide und am Gebärmuttermund auftreten. Diese Warzen sind zwar in der Regel harmlos, werden jedoch häufig als störend empfunden.

Andere HPV-Typen können Zellveränderungen verursachen, aus denen sich im Laufe von Jahren Krebs entwickeln kann. Die meisten Erkrankungen werden durch zwei Hochrisiko-Typen verursacht: HPV 16 und 18. Darüber hinaus gibt es noch mindestens 13 weitere HPV-Typen, die Krebs hervorrufen können.

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 6.250 Frauen und rund 1.600 Männer an Krebs, der durch eine HPV-Infektion verursacht wurde. Bei Frauen kommt es jährlich zu rund 4.600 neuen Krebserkrankungen am Gebärmutterhals, pro Jahr versterben etwa 1.500 Frauen daran. Bei Männern rufen Infektionen mit HPV-Hochrisiko-Typen hauptsächlich Krebs im Mund- und Rachenbereich sowie an Anus und Penis hervor.

Gebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch HPV verursacht. Die Typen 16 und 18 rufen etwa 70 Prozent aller HPV-Infektionen hervor, die für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Wenn die Erkrankung bzw. Vorstufen im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung rechtzeitig erkannt werden, können sie in der Regel gut behandelt werden.

 

 

 

HPV: Impfung

Mit Beginn der sexuellen Aktivität kommt es schnell zu einer Ansteckung mit HPV. Deshalb sollen die HPV-Impfungen vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden. Impfen schützt zu nahezu 100 Prozent vor einer Infektion mit den HPV-Typen, die in den Impfstoffen enthaltenen sind, wenn man sich zuvor noch nicht angesteckt hat. Kondome können das Ansteckungsrisiko zwar verringern, aber nicht zuverlässig verhindern.

 

HPV-Impfung für Mädchen und Jungen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen und seit Juni 2018 auch für Jungen.

  • Jungen und Mädchen sollten im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen HPV geimpft werden. In diesem Alter sind zwei HPV-Impfungen notwendig. Der Abstand zwischen den beiden Impfungen sollte mindestens 5 Monate betragen. Bei einem Impfabstand unter fünf Monaten sind drei Impfungen erforderlich.

  • Verpasste Impfungen gegen HPV sollten so bald wie möglich und vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden. Wird zum ersten Mal in einem Alter von 15 Jahren geimpft, sind drei Impfungen notwendig. Je nach Impfstoff sind die Impfzeitpunkte etwas unterschiedlich. Der Aufbau des Impfschutzes sollte jedoch in beiden Fällen möglichst nach einem Jahr abgeschlossen sein. Die genauen Impftermine können bei der ersten Impfung mit der Ärztin bzw. dem Arzt besprochen werden.

Die HPV-Impfung kann zum Beispiel von einem Arzt oder einer Ärztin der Kinder- und Jugendmedizin, der Allgemein- oder Inneren Medizin oder von einem Frauenarzt bzw. einer Frauenärztin durchgeführt werden.

 

HPV-Impfstoffe

In Deutschland gibt es zwei Impfstoffe gegen HPV. Mit beiden kann ein Impfschutz gegen die Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18 aufgebaut werden. Einer der beiden Impfstoffe wirkt zusätzlich gegen sieben weitere HPV-Typen.

Mögliche Nebenwirkungen der Impfung

Die Impfung gegen HPV ist gut verträglich und sicher.

Als häufigste Reaktion auf die Impfung werden Schmerzen, Rötungen oder eine Schwellung an der Einstichstelle beschrieben. Es kann auch zu Kopf- oder Muskelschmerzen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Müdigkeit kommen. Diese Beschwerden sind in der Regel von kurzer Dauer und zeigen, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt.

Schwere Nebenwirkungen treten nur selten auf. Allergische Reaktionen sind möglich. Bei Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem sonstigen Bestandteil des Impfstoffs darf nicht geimpft werden.

Die Impfung muss bei akuten, schweren, fieberhaften Erkrankungen verschoben werden.

Hinweis
Nach der Impfung ist eine Infektion mit anderen HPV-Typen möglich. Deshalb ist es auch für geimpfte Frauen wichtig, regelmäßig die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs wahrzunehmen.